Gedankennetze

Meine Gedanken über meine Dissertation, Communities, dies und das

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Fragen über Fragen und auch viele Antworten – Meine Vorstellung im Kolloquium

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Bei meiner Vorstellung in diesem Kolloquiumszyklus standen bei mir mehrere Fragen im Raum, die ich in der Gruppe diskutieren wollte. Daneben sind dann während des Vortrages noch weitere aufgetaucht, über deren Beantwortung ich mir noch Gedanken machen muss.

Mein erstes Anliegen war die Änderung des Titels. Ich habe den Titel abgeändert in eine Hauptzeile, die das Thema grob umschreibt und dann einen Untertitel, der in drei Schlagworten meine drei Gebiete zusammenfasst. Ich denke, dass dieser Titel meiner Arbeit aktuell sehr gerecht wird, was auch durch die Anmerkungen aus der Gruppe verstärkt wurde.

Der zweite Punkt, der mich in letzter Zeit zum Nachdenken brachte war mein Ablaufplan. Ursprünglich wollte ich eine zweite Expertenrunde einbauen, um mit den Experten die Ergebnisse besprechen zu können. Allerdings bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass der Aufwand vermutlich die Mehrwerte nicht rechtfertigen kann. Deswegen wollte ich diese Phase raus lassen und anstatt dessen eine zusätzliche empirische Phase nach der Erstellung der Bewertungsmethode einbauen. Ich gehe davon aus, dass ich mehr davon habe, wenn die Bewertungsmethode bewertet wird. Nachdem ich meine Gedanken erläutert hatte und wir diese kurz diskutierten, bekam ich auch Zustimmung aus der Gruppe für diesen Vorschlag.

Ausführlicher haben wir dann meine Kategorien diskutiert, die ich bei der Auswertung der Experteninterviews und Fallanalysen gebildet habe. Es zeigte sich, dass es schwer ist, hier eine durchgehende logische Argumentation aufzubauen. In diesen Punkt der Arbeit werde ich sicherlich nochmals Zeit investieren müssen. Für mich war meine bisherige Einordnung logisch, doch durch die Diskussion bin ich auf Aspekte gestoßen, die mich es überdenken lassen. Auf jeden Fall werde ich jedoch mitnehmen, dass „Kontext“ ein zu schwammiges Wort ist und ich die Kategorie eher in „Mobile Communities in der Domäne Automotive“ nennen werde (sofern es diese Kategorie nach der Überarbeitung noch geben wird).

Meine Idee, die untersuchten Fälle in meinem Schema für Mobile Communities einzuordnen kam gut an. Wichtig war für mich vor allem der Hinweis Gabis, dass es für die Dissertation wichtig ist, theoretische Aspekte im Praxisteil wieder aufzugreifen. So schaffe ich es, einen Bezug zu Theorieteil und damit auch zur Literatur zu schaffen.

Ein ganz wichtiger Punkt für mich war noch die Frage, was ich mit der Online-Befragung erreichen will. Für mich war sie bisher eher etwas, das ich mache, um Zahlen zu bekommen. Die Idee, in der Befragung in Richtung Mobile Communities im Auto/für Automobilhersteller abzuzielen gefällt mir sehr gut. Durch die Theorie und die Experteninterviews habe ich dann eine Wissens-Basis geschaffen, die in zwei Ausprägungen weiterentwickelt wird. Mit den Fallanalysen schaue ich mir an, wie Mobile Communities aktuell „funktionieren“ und bei der Online-Befragung liegt der Fokus dann darauf, wie Mobile Communities im Auto aussehen könnten, bzw. was die Befragten davon halten und wie es sich entwickeln wird.

Ich denke, dass ich mit diesem Vorgehen eine sehr runde Empirie bekomme, die eine gute Basis für den nächsten Schritt, die Bewertungsmethodik sein wird.

Mein Ziel ist es nachwievor innerhalb meiner Vertragslaufzeit (bis April 2013) fertig zu werden. Wenn ich davon ausgehe, dann habe ich jetzt ziemlich genau Halbzeit. Ich bin mit meinem bisherigen Vorgehen sehr zufrieden und denken, dass ich zeitlich gut im Plan bin.

Written by Markus Steidle

2. November 2011 at 11:07

Veröffentlicht in Promotion

Workshop zur Fallauswahl

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Lange ist es in meinem Blog still gewesen, doch jetzt hauche ich ihm wieder Leben ein – zeitgleich mit dem Beginn des neuen Doktoranden-Kolloquiums-Zyklus.

Das Thema am Freitag waren Fallauswahl und Sampling (wofür uns immer noch ein schönes deutsches Wort fehlt). Für mich war dieses Thema sehr spannend, da ich mich in meiner Diss schon mehrfach mit der Frage „Welche Fälle wähle ich aus?“ beschäftigt habe. Bei meinen Expertenintervies musste ich überlegen, welche Experten zu meiner Fragestellung passen, bei meinen Fallanalysen musste ich Communities auswählen, die ich dann untersucht habe. Innerhalb der Fallanalysen habe ich dann nochmals gesampelt, da ich auch hier wieder mit Interviews gearbeitet habe. Von daher kam mir der Kolloquiumstermin sehr gelegen, um meine Fallauswahl nochmals reflektieren zu können.

Ich fand es sehr interessant zu sehen, wie unterschiedlich die Fallauswahl in den verschiedenen Arbeiten unserer Doktorandengruppe ist. Wir haben zwar alle ein primär qualitatives Vorgehen und auf einer Metaebene sind die Überlegungen zur Fallauswahl sehr ähnlich. Die genaue Ausgestaltung und vor allem auch das Verständnis, was im jeweiligen Kontext ein Fall ist, variiert doch sehr. Einmal ist ein einzelner Student ein Fall, einmal ein Studiengang oder wie bei mir eine Mobile Community. Daneben sind wir auch alle anders vorgegangen, als wir uns überlegt haben, wie wir zu unseren Fällen kommen. Auch hier hat jeder wieder bestimmte Kriterien definiert, die sich jedoch natürlich auf Grund des Forschungsinteresses von einander unterscheiden.

Was ich für mich auf jeden Fall mitgenommen habe ist,  dass man immer sehr deutlich machen muss, wie und vor allem auch wieso man welche Fälle ausgewählt hat. Hier sollte immer der Bezug zu den Forschungsfragen bzw. Forschungszielen gegeben sein. Eng damit hängt schließlich auch der Geltungsbereich der Fälle bzw. dann auch der Ergebnisse zusammen. Nur wenn mir bewusst ist, für was meine Fälle stehen, kann ich auch die Frage beantworten worauf ich meine Ergebnisse generalisieren will und kann.

Speziell für meine Arbeit habe ich mitgenommen, dass ich deutlich machen muss, welche Communities bei mir überhaupt in die engere Auswahl gekommen sind bzw. welche auch nicht berücksichtigt wurden, da sie nicht meiner Definition einer Mobilen Community entsprechen (Danke an Alex für den Hinweis :-)). Hier sollte ich noch deutlicher darauf hinweisen, dass ich bei der Auswahl meine Definition und meine Vorarbeiten zu Grunde gelegt habe.

Alles in allem kann ich für mich festgehalten, dass mich dieser Workshop weitergebracht hat. Die Diskussionen haben meine Aufmerksamkeit noch auf Kleinigkeiten gelegt, die ich in der Darstellung noch betonen muss. In diesem Sinne kam der Workshop auch zur genau richtigen Zeit, die ich gerade sowieso daran arbeite.

Written by Markus Steidle

10. Oktober 2011 at 08:39

Veröffentlicht in Promotion

Communities für Senioren

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Letzten Freitag hatten wir im Doktorandenkolloquium Besuch aus Ulm. Markus Marquard vom ZAWiW hat uns besucht, um über ein Forschungsprojekt zu berichten, das sich mit Online Communities für Senioren beschäftigt. Das fand ich zum einen thematisch sehr interessant, da ich glaube, dass in Zukunft die Anzahl an Senioren steigen wird, die in Communities aktiv ist und zum anderen, da auf einer Meta-Ebene ganz ähnliche Fragestellungen auftauchen wie bei mir.

Vor allem die Fragen:

  • Was ist eine Community?
  • Welche Theorien gibt es über Communities?
  • Wie „messe“ bzw. „erfasse“ ich Communities?

sind sowohl in diesem Projekt als auch bei mir mit entscheidend. Wir haben dann in der Diskussion auch für uns festgehalten, dass es „die“ Community-Theorie an sich nicht gibt, ebenso wenig wie „den“ Community-Begriff.  Auch deswegen ist es in meinen Augen so wichtig, qualitativ an das Thema heran zu gehen.

Daneben haben wir noch diskutiert wie wichtig physische Treffen sind und ob die zunehmende Mobilität das unterstützt. Ich für meinen Teil denke, dass physische Treffen eine ganz erhebliche Komponente in Communities sein sollten und ich glaube auch, dass mobile Endgeräte die Menschen dabei unterstützen können und auch werden.

Alles in allem ein toller Termin, der mich dazu angeregt hat, mich mit meinen eigenen bisherigen Überlegungen nochmals auseinanderzusetzen. Geändert hat sich dabei nicht viel, denn ich habe vielmehr Bestätigung dafür bekommen, dass ich nicht alleine bin, mit meinen Gedanken 🙂

Als ich dann im Zug nach Hause saß, ist mir eine Idee für einen Arbeitstitel gekommen, der mir besser gefällt, als der aktuelle, da er genauer und umfassender ist. Den verrate ich jetzt aber noch nicht, da ich noch ein bisschen dran arbeiten möchte.

Written by Markus Steidle

10. Mai 2011 at 08:58

Präsentation im Doktorandenkolloquium

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Am Freitag, 15.04., habe ich meinen Zwischenstand im Doktorandenkolloquium präsentiert. Ich bin jetzt ziemlich genau ein Jahr dabei, weswegen es für mich sehr spannend war, zu schauen wo ich stehe. Was für mich bei der Vorstellung sehr positiv war ist, dass mein Vorgehensplan nachvollziehbar und vor allem auch realistisch ist. Mein Vertrag läuft bis April 2013 und bis dahin möchte ich unbedingt fertig sein. Deswegen hatte die Diskussion des Vorgehens für mich einen hohen Stellenwert.

Bei meinen bisherigen theoretischen Arbeiten und Überlegungen sind zwei Modellvorstellungen entstanden, die in meinen Augen den theoretischen Mehrwert meiner Arbeit darstellen. Allerdings muss ich hier noch einmal nacharbeiten, da vor allem die Dimensionen einer Mobilen Community nicht klar herausgekommen sind. Zum einen war nicht genau klar, was ich mit der Grafik zeigen möchte und zum anderen habe ich meine Begriffe unglücklich gewählt, da teilweise ein absoluter Wert ganz links steht und teilweise nicht. Daneben bereitet die Schwelle noch Verständnisprobleme. Positiv für mich war jedoch, dass am Schluss jeder verstanden hatte, worauf ich hinaus wollte.

Wenn ich die Begriffe neu ordne, könnte ich Anleihen aus der Spiel-Forschung übernehmen, da es dort anscheinend ähnliche Probleme und Diskussionen gibt. Eine Möglichkeit wäre auch, die Dimensionen danach zu unterscheiden, ob sie prinzipiell zu beobachten sind oder nur im Erleben der Leute vorhanden sind. Ich denke, ich werde hier nochmal einiges durchdenken und ausprobieren, bis eine Lösung gefunden ist, die mich – und auch Gabi 🙂 – dann zufrieden stellt.

Meine eher spartanische Modellvorstellung von einer Mobilen Community als soziotechnisch-ökonomisches Kommunikations- und Interaktionssystem ist für die Arbeit wichtig, da durch sie mehrere Sachen deutlich werden, z.B. dass der Mensch im Mittelpunkt steht und das technische System die beiden anderen beeinflusst. Gabis Anregung, am Ende ein Kapitel einzufügen, dass die Synergien zwischen sozialem und ökonomischem System reflektiert, hat mir sehr gut gefallen, denn dort kann ich dann Stellung beziehen und meine eigenen Erfahrungen einbringen.

Bei den Experteninterviews haben wir noch diskutiert, ob ich die Aussagen unterschiedlich bewerten darf, je nachdem von wem sie kommen. Es ist gerechtfertigt, die Aussagen unterschiedlich zu gewichten, da ich die Informationsquelle (= den Experten) aus seiner Rolle heraus bewerte, d.h. seine Expertise, Vorerfahrungen und Schwerpunkte sind wichtige Kriterien. Der Zweck der Interviews war es Informationen zu bekommen, da die Literatur sehr wenig bereitstellt. Bei der Darstellung der Ergebnisse ist dann aber wichtig, dass ich die Experten gut charakterisiere, so dass nachvollziehbar und transparent wird, warum ich wem welche Kompetenzen zuschreibe.

Zu den Fallanalysen konnten wir noch nicht viel diskutieren. Für mich habe ich mitgenommen, dass ich auf jeden Fall den Zweck klar machen muss. Bei der Auswahl sollte ich dann festlegen, was für mich in den Fallanalysen eine Mobile Community ist und warum ich genau diese für den Vergleich ausgewählt habe.

Es ist mir mich sehr positiv, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Ich hoffe, dass ich den auch konsequent weiter gehen kann 🙂

Written by Markus Steidle

26. April 2011 at 08:41

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Es ist wieder Kolloquium

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Seit letzten Freitag haben wir wieder Doktorandenkolloquium. Am Freitag ging es gleich mit einem sehr spannenden Thema los: Evaluationen und Evaluationsforschung.
Der Termin war als Workshop organisiert. Wir hatten jeweils ein kurzes Impulsreferat zu den Themen Theorie, Methoden und Praxis. An die Referate schloss sich jeweils eine Diskussion an.

Im Theorieteil wurde deutlich, dass Evaluation wie auch Evaluationsforschung Begriffe sind, die in sehr unterschiedlich gebraucht werden und die Grenzen zwischen Evaluation und Evaluationsforschung fließend verlaufen. Möchte man in seiner Arbeit evaluieren (was ich auch plane), dann muss man auf jeden Fall für sich klären, wie man Evaluation definiert und was der Evaluationsgegenstand ist.

Im Methodenteil haben wir uns darauf geeinigt, dass es im Prinzip drei Arten von Methoden gibt: Befragungen – Beobachtungen – Dokumentenanalysen. Alle anderen Methoden und Verfahren lassen sich unter diesen subsumieren. Wenn man sich für eine Methode entschieden hat, ist es wichtiger diese sauber zu beschreiben, als das richtige „Label“ dafür zu finden. Der Ablauf der Evaluation gliedert sich dann in die drei Schritte Erheben –> Aufbereiten –> Auswerten.

Im Praxisteil haben wir dann noch festgehalten, dass ich bei Vergleichen andere Maßstäbe habe, als wenn ich nur einen Fall betrachte. Die Maßstäbe müssen dann auch immer gut begründet und nachvollziehbar ausgewählt werden. Ein wichtiger Hinweise Gabis war noch, dass man mit dem Begriff „messen“ vorsichtig sein muss, denn der Begriff wird nur analog verwendet. Ich den Sozialwissenschaften messen wir nicht wirklich, sondern wir „messen“ in einem analogen, übertragenen Sinne. Dies ist wichtig, um es im Hinterkopf zu behalten, vor allem auch, da der Begriff „messe“ oft eine Objektivität suggeriert, die er nicht halten kann.

Ich für mich habe sehr viel gelernt in diesem Workshop. Es hat Spaß gemacht und ich denke, wir konnten einiges erarbeiten. Vor allem da ich später auch ein eigenes Bewertungsinstrument entwickeln möchte, sind die Grundlagen, die wir erarbeitet haben, eine Basis, auf die ich noch aufbauen kann.

Written by Markus Steidle

12. April 2011 at 09:12

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