Gedankennetze

Meine Gedanken über meine Dissertation, Communities, dies und das

Archive for Juni 2010

Keine Atempause … es geht voran!

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Der Titel dieses Posts stammt aus dem Lied „Es geht voran“ der Fehlfarben. Eigentlich geht es ja so „Keine Atempause, Geschichte wird gemacht, es geht voran!“. Aber historisches verbringe ich nun wahrlich (noch) nicht. Nichts desto trotz komme ich sehr gut voran. Nachdem wir im letzten Kolloquium angefangen haben, das Thema einzugrenzen, reift zumindest ein Grobziel vor meinem inneren Auge. Wie ich dann in die konkrete Umsetzung gehe und wie ich meine Empirie letzten Endes gestalten werde steht natürlich nochmal auf einem ganz anderen Blatt. Nach zwei Monaten muss ich aber auch noch nicht den einen Masterplan haben. Stein um Stein baue ich mir gerade mein Fundament auf.

Auf theoretischer Ebene steht der grobe Rahmen für einen ersten Teil auch schon. Hier gilt selbiges wie oben: Die grobe Idee ist da, die genaue Ausgestaltung wird sich noch ergeben. Ich bin schon froh, dass ich langsam das Fokussieren anfange und mich nicht mehr auf ganz breiter Basis bewege. Sonst wäre ich irgendwann noch „lost in literature“.

Ich freue mich auch schon über die kleinen Fortschritte. Was mir momentan noch etwas Gedanken bereitet ist die Tatsache, dass ich schon zeitig meinen Bedarf für nächstes Jahr anmelden muss. Wird schwierig, da ich noch nicht weiß, was ich genau brauchen werde. Vielleicht habe ich die nächsten Tage noch eine gute Idee, dass ich es wenigstens abschätzen kann. Wenn nicht, dann lasse ich mir eine kreative Lösung einfallen. Vielleicht finde ich ja noch Kooperationspartner.

Momentan teste ich auch noch aus, wie viele Bücher auf meinen Schreibtisch passen. Sowohl in der Unibib Augsburg, in der FH Bib Augsburg und der StaBi bin ich mittlerweile Stammkunde. Vielleicht bekomme ich ja einen Preis für die meisten ausgeliehenen Bücher 🙂

Nicht nur bei mir geht es voran, sondern auch bei der Deutschen Fußballnationalmannschaft. Nach dem 1:0 gegen Ghana gestern, werden als nächstes die Engländer abgefertigt. Die Weltmeisterschaft hat im weitesten Sinne sogar etwas mit meiner Diss zu tun. Na gut, nicht direkt die WM, aber die Dynamik, die sich bei uns abspielt. Es ist schön zu sehen, wie Leute, die sonst nichts mit Fußball zu tun haben, sich plötzlich doch dafür interessieren. Das hängt sicherlich ein Stück weit mit Gruppenprozessen, Homogenität, Konformität und der sozialen Identität zusammen. Momentan ist bei dem meisten die Identität „Deutsche/r“ doch sehr salient. Beim Public Viewing (steht ja eigentlich für die öffentliche Aufbahrung eines Toten) kann man auch schöne Ad-Hoc-Gruppen beobachten. Die Communities sind in dem Falle zwar nicht virtuell, aber die Prozesse sind ja ähnlich. Da sieht man mal, wie aktuell mein Thema ist 😉

Morgen stehen dann noch die Promotion und der Doktorandenausflug auf dem Programm. Darauf freue ich mich schon. Hoffentlich spielt das Wetter mit.

Written by Markus Steidle

24. Juni 2010 at 08:31

Veröffentlicht in Allgemeines, Promotion

Reflexion des Kolloquiums

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Ich finde es spannend zu sehen, dass ich als Doktorand in der Industrie vor anderen Herausforderungen stehe, wie meine Mitdoktoranden. Ich bin auf drei Jahre fest finanziert und muss mir in dieser Hinsicht keine Gedanken machen. Allerdings muss ich bei meiner Arbeit immer den Unternehmenskontext im Hinterkopf behalten. Die Ergebnisse sollen nach Möglichkeit einen Mehrwert für BMW darstellen.

Nachteilig sehe ich den fehlenden fachlichen Austausch. Einerseits gibt es kaum sozialwissenschaftliche Doktoranden bei BMW und andererseits denken die Leute an einer Uni anders, als im Unternehmen. Ich möchte auf jeden Fall den Kontakt zur Uni halten. Vielleicht hat Gabi eine gute Idee, wie wir eine Zusammenarbeit gestalten können, von der beide Seiten profitieren.

Inhaltlich bin ich ja noch relativ am Anfang doch die Anmerkungen und Diskussionen haben mir geholfen, dass ich mich langsam von der Breite in die Tiefe entwickeln muss, da ich sonst schnell den Überblick verliere und ein zu großes Feld beackern möchte.

Ich denke, die Eingrenzung auf virtuelle (oder auch mobile) Communities aus dem Bereich „Mobilität“ ist sicherlich ein guter Anfang. Ich denke, dass die von mir untersuchten Communities in ihrer Mitgliederstruktur ähnlich den Anforderungen der Zielgruppe von Unternehmensseite sein müssen, um eine Übertragbarkeit leisten zu können. Dadurch erreiche ich aber trotzdem eine Abstraktion des Themas und kann mich ein Stück weit von BMW lösen, was die Arbeit in einigen Punkten sicherlich erleichtern wird.

Besondere Beachtung wird vermutlich der emotional-motivationale Bereich bekommen. Fragen nach dem warum werden von besonderer Bedeutung sein.

Gabis Idee, die Arbeit sehr empirisch auszurichten finde ich gut. D.h. im ersten Schritt werde ich Communities betrachten, die – nach einer noch aufzustellenden Definition – erfolgreich sind. Ich denke, dass ich in dieser Phase auf jeden Fall ein qualitatives Forschungsdesign wählen werde und die Betreiber oder Verantwortlichen von Communities interviewen werde; sowohl unternehmensintern als auch extern.

Außerdem könnte ich mir noch Interviews mit Leadusern und Experten aus der Wissenschaft vorstellen, um ein runden Einblick und Ausblick zu bekommen.

Für meine Vorstellung im Winter wurde ich gebeten, erste theoretische Ergebnisse vorzustellen. Dem werde ich natürlich nachkommen.

Ansonsten fühle ich mich gut aufgenommen im Kreise der Doktoranden.

Das einzig Negative war, dass Lukas Podolski den Elfmeter verschossen hat und Deutschland verloren hat.

Written by Markus Steidle

21. Juni 2010 at 11:14

Veröffentlicht in Promotion

Vorstellung Kolloquium

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Am Freitag werde ich zum ersten Mal meine Arbeit im Doktorandenkollquium an der Uni vorstellen. Da ich noch ganz am Anfang stehe, werde ich auch noch nicht so viel zum Vorstellen haben. Die für mich wichtigsten Punkte sind:

  • Passt die grobe Richtung und wie kann ich fokussieren?
  • Wo sind Anknüpfungspunkte?
  • Wie kann ich den Kontakt zur Uni halten?

In der Diskussion entstehen im Normalfall auch immer noch weitere Ansatzpunke und Ideen. Ich bin schon sehr gespannt!
Nach der langen Zeit des Lesens und der Befassung mit der Thematik „Digitale soziale Netze und virtuelle Communities“ tut es mir gut, einfach mal darüber mit anderen sozialwissenschaftlichen Doktoranden zu reden. Die habe ich im normalen Alltag eher selten um mich herum 🙂 Wobei auch von „Fachfremden“ oft sehr gute Anregungen kommen, da sie einen anderen Hintergrund und damit ein anderes Basiswissen und Verständnis haben. Da werden Sachen hinterfragt, die mir mittlerweile selbstverständlich erscheinen, aber es doch nicht sind. Da betrachte ich manche Sachen doch nochmal gänzlich anders.

Einziger Wehmutstropfen ist, dass ich deswegen das Deutschlandspiel verpassen werden. Doch auch das werde ich überstehen.

Written by Markus Steidle

16. Juni 2010 at 11:25

Veröffentlicht in Promotion

Themenfindung

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Die Themenfindung ist ein ganz schön aufwendiges Unterfangen im Promotionsprozess. Durch meine Arbeit ist der grobe Themenrahmen schon vorgegeben, aber je mehr ich in die Thematik einsteige, desto unschlüssiger werde ich, wohin die Reise genau gehen soll.

Der Prozess an sich ist aber hoch interessant zu beobachten. Am Anfang dachte ich mir, dass das Gebiet doch gar nicht so groß sein kann. Doch das Paradoxe ist, dass je mehr man weiß, umso mehr Fragen stellt. Die Fragen führen dann in alle möglichen Richtungen. Wodurch das Thema dann erstmal in weitere Ferne rückt. Eigenlich sollte man meinen, je mehr man liest, umso näher kommt man seinem Thema. Ich habe mometan den Eindruck, dass ich mich mit jedem gelesenen Buch weiter davon entferne. Denn es könnte ja alles interessant sein. Dann lese ich das noch und jenes. Achja, hier ist ja auch noch ein interessanter Aspekt 🙂

Das ist sicherlich eine der größten Kompetenzen, die ich in der Dissertationszeit erwerben werde: Das Fokussieren.

Ich bin gespannt, wo mich meine Literaturreise noch hinführen wird und wo ich am Ende landen werde.

Written by Markus Steidle

1. Juni 2010 at 17:56

Veröffentlicht in Promotion